Der Weltthrombosetag, der von der International Society on Thrombosis and Haemostasis ins Leben gerufen wurde, ist eine globale Initiative, die jedes Jahr im Oktober das Bewusstsein für Thrombosen schärfen soll.

Zum Weltthrombosetag fand das 5. Karlsruher Präventionsgespräch im Rahmen der 40. DGG-Jahrestagung statt. Es informierte über die Gefahren von Venenerkrankungen, ihre Risikofaktoren und moderne Therapien. Die venöse Thrombose und Lungenembolie haben dabei an Bedrohlichkeit verloren. So sind im Jahr 2022 in deutschen Krankenhäusern nur noch 4480 Todesfälle durch eine Lungenembolie zu beklagen. Im Jahre 2020 waren dies laut Gesundbeitsberichterstattung des Bundes noch 7644. Einen besonderen Fokus legten die Sprecher um Prof. Dr. Knut Kröger und Prof. Lion Shahab daher dieses Jahr auf die arteriellen Thrombosen und Rauchentwöhnung sowie gesunde Ernährung. Mit einer Raucherquote von etwa 23 % sei Rauchen in Deutschland weiterhin der größte Risikofaktor für Gefäßkrankheiten und vorzeitige Todesfälle, erklärte Kröger.

Mit Blick auf sogenannte weniger schädliche Nikotinalternativen, wie Tabakerhitzer, E-Zigaretten oder Nikotinpouches, verwiesen die Vortragenden auf die Möglichkeiten der risikoreduzierten Nikotinaufnahme, die insbesondere für starke Raucher als Zwischenschritt zur Abstinenz und Tabakentwöhnung Sinn ergeben könnten. Sorgen äußerten alle Anwesenden hinsichtlich des stark wachsenden Schwarzmarkt für sogenannte Einweg-Vapes.

Prof. Dr. Berthold Wigger, Finanzwissenschaftler aus Karlsruhe, sieht auf Nachfrage gefälschte Vapes aus dem außereuropäischen Ausland in Deutschland auf dem Vormarsch: „Nach Branchenangaben machen illegale E-Zigaretten mittlerweile einen Anteil von 40% des Gesamtmarktes aus. Das ist nicht nur eine besondere Gefahr für die Verbraucher, weil sie nicht wissen, was in ihren ungeprüften Produkten enthalten ist, sondern führt für den Bund auch zu massiven Steuerausfällen im hohen dreistelligen Millionenbereich.“

Positiv blickten die Teilnehmer auf aktuelle gesundheitspolitische Anstrengungen, die eine Prävention bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen stärker in den Blick nehmen. Im Zuge des Gesundes-Herz-Gesetzes sollen neben Präventionsangeboten in Apotheken auch die Rauchentwöhnung und die entsprechende Beratung verbessert werden. Kröger befürwortete eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern und stimmte seinem Kollegen, dem Kardiologen Professor Dr. Heribert Schunkert, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung, zu, der auf dem deutschen Apothekertag am 11.10.2024 erklärt hatte, dass vor allem die Senkung erhöhter Cholesterinwerte und die Tabakentwöhnung bei Rauchern das Potential hätten, die Lebenserwartung noch weiter zu steigern. Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass die Nikotinsubstitution ein aussichtsreicher Weg sei, um die hohe Raucherquote in Deutschland zu senken. „Thrombose und andere Gefäßerkrankungen könnten massiv eingedämmt werden, wenn es uns gelingt, die Raucherquote zu senken. Dafür sollten wir alle verfügbaren Mittel nutzen“, so Kröger abschließend.

 


 

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Weltthrombosetag